Den "normalen" Adventskalender kennen wir alle! Denn wir alle zählen doch gerne die Tage bis zum Heiligen Abend! Die Kinder können es kaum erwarten - und die Erwachsenen auch nicht! Im einfachsten (und preisgünstigsten) Fall handelt es sich bei einem Adventskalender um eine Tafel aus Karton und Plastik, bedruckt mit winterlich-weihnachtlichen Motiven und 24 kleinen Klappen, hinter denen sich Schokoladenfiguren oder andere Überraschungen verbergen. Wer einen interessanteren und attraktiveren "normalen" Adventskalender haben möchte, bastelt selbst einen für die Familie, beispielsweise einen kleinen Holzschrank mit 24 Türchen, hinter denen sich Schubladen mit den Geschenken (Süßigkeiten, Spielfiguren etc.) verbergen. Eine weitere hübsche Idee für einen "normalen" - selbst gebastelten - Adventskalender besteht darin, in der Wohnung 24 kleine Stoffsäckchen aufzuhängen, die mit Präsenten befüllt wurden. Ja, das sind die "normalen" Varianten.
Was aber ist nun ein "umgekehrter" Adventskalender? Wird da etwa von 24 bis 1 gezählt statt von 1 bis 24? Oder steht der Kalender vielleicht auf dem Kopf? Nein, "umgekehrt" ist beim "umgekehrten" Adventskalender eigentlich nicht der Kalender selbst, sondern DIE AKTION! Die Besitzer von "normalen" Adventskalendern BEKOMMEN die darin enthaltenen Geschenke. Beim "umgekehrten" Adventskalender ist es - ja: umgekehrt! Wer einen "umgekehrten" Adventskalender hat, GIBT Geschenke, jeden Tag eines, vom ersten bis zum vierundzwanzigsten Dezember.
Die Gestaltung eines "umgekehrten" Adventskalenders ist eine soziale Aktion, die armen Mitmenschen (z.B. Obdachlosen) zugutekommt. Gehen wir doch einmal mit einem "umgekehrten" Adventskalender durch die letzten Wochen vor Weihnachten! Kurz vor dem 1. Dezember suchen wir uns (vielleicht im Keller hinter den ausrangierten alten Möbeln) einen großen Karton. Und in diesen Karton legen wir dann jeden Tag im Advent - vom 1. bis zum 24. Dezember - ein Geschenk. Wenn am Heiligen Abend die Schachtel zugeklappt wird, befinden sich im Idealfall 24 liebevoll ausgesuchte und hübsch verpackte Geschenke darin. Die Schachtel wird entweder direkt an eine bedürftige Person oder Familie aus dem Umfeld übergeben - vielleicht an eine kranke Nachbarin, einen Obdachlosen, der oft stundenlang an einer bestimmten Straßenecke in der Stadt sitzt, an eine Flüchtlingsfamilie ... Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Schachtel an eine gemeinnützige Organisation zu spenden, z.B. an Caritas, Diakonie, eine Obdachlosenhilfe, eine Tafel. Möglicherweise ist im Internet auch eine private Initiative zu finden, die "umgekehrte" Adventskalender vermittelt. Eine solche Schachtel könnte auch an die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" übergeben werden. Diese Initiative vermittelt Geschenkkartons an arme Kinder im Ausland.
Stellt sich nur noch die Frage: Was eignet sich Geschenk für einen solchen Karton? Die Auswahl ist groß! Zunächst wäre an Lebensmittel zu denken. Es sollten allerdings nur gut verpackte und lang haltbare Lebensmittel gewählt werden, beispielsweise Konservendosen, Chips, Dörrobst, Studentenfutter. Auch Süßigkeiten wären zu empfehlen. Bitte keine Sachen in die Schachtel legen, die Alkohol enthalten (wie etwa Pralinen mit Likör oder ähnliches)! Denn sehr oft sind ja Kinder die Empfänger des Adventskalenders (und vielleicht auch mal ein "trockener Alkoholiker" ... Ansonsten würden kleine nette und bunte Sachen sicherlich viel Freude bereiten wie etwa ein Kalender für das nächste Jahr, Buntstifte, Kugelschreiber, ein Notizbuch oder etwas Hübsches aus dem Drogeriemarkt: Handcreme, Kamm, Duschlotion ... Der Fantasie sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Und der Freude bei Spendern und Empfängern auch nicht ... Fröhliche Weihnachten!